Im Bereich Coaching dreht sich die Arbeit vieler unserer Kollegen um Gesundheit. Nicht wenige arbeiten als Personal Coaches und bieten ihren Kunden von der Ernährungsberatung bis zum Fitnessprogramm sämtliche Dienste. Im Rahmen dieser Tätigkeit kamen in der letzten Zeit immer mehr Fragen dahingehend, auf welche Stoffe man Acht geben sollte. Eines davon ist Polyvinylalkohol, weil es fast überall „drin“ ist.
Warum Polyvinylalkohol? Weil es eine Verbindung ist, die in der Lebensmittelindustrie und im Konsumgüterbereich Anwendung findet. Polyvinylalkohol ist also kein Alkohol, den man aus der Flasche kauft, um ihn zu trinken, sondern er hat ganz andere Eigenschaften. Wir zeigen auf welche das sind und worauf man bei Polyvinylalkohol achten sollte.
Was ist Polyvinylalkohol?
Polyvinylalkohol (PVAC) ist ein thermoplastischer Kunststoff. Er tritt in der Regel als Pulver von weißer oder gelblicher Farbe auf. Die Herstellung des Polymers erfolgt durch eine Verseifung von Polyvinylacetat. Eine andere Art der Synthetisierung ist nicht möglich. Also entweder mit Polyvinylacetat oder gar nicht.
Der große Vorteil von Polyvinylalkohol ist, dass es gegen fast alle organischen Lösemittel resistent ist. Zudem ist es beständig gegenüber Öl und Fett. Allerdings ist er wasserlöslich. Wobei diese Löslichkeit mit steigendem Verseifungsgrad abnimmt.
Zu seinen Eigenschaften zählt, dass er schichtbildend, adhäsiv und emulgierend ist. Das heißt, er haftet sehr gut und kann dafür sorgen, dass sich Flüssigkeiten mischen, die vorher nicht miteinander mischbar waren.
PVAC – wo wird es eingesetzt?
Er wird für die Herstellung von unzähligen Erzeugnissen eingesetzt. Für Klebstoff beispielsweise, aber auch in Kosmetika oder der Lebensmittelindustrie. Wir konzentrieren uns auf letztere.
Im Bereich der Lebensmittel verwendet man diese Alcohol-Kategorie zum Beispiel dafür, um Kaugummi herzustellen. Die chemischen Eigenschaften machen es dafür ideal. Eine zähe Masse, die dehnbar, aber doch schwer zu trennen ist, weil sie leicht klebrig ist.
In PET-Flaschen dient es als Barrierestoff, um den Inhalt von kohlensäurehaltigen Getränken zu stabilisieren.
Jeder, der gerne Wurst konsumiert, der findet ihn in Form von Kunstdarm vor sich auf dem Teller. Bei der Packung von Leberwurst lässt sich seine Konsistenz ganz deutlich bewundern.
Hierzulande und innerhalb der EU wird die Polymer-Verbindung unter der Nummer E1203 ausgewiesen. Grundsätzlich gilt E1203 als ungiftig und geschmacksneutral. Die Sachverständigen des Ausschusses für Lebensmittelzusatzstoffe bei der WHO haben für ihn eine maximale Menge von 50 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht am Tag festgelegt. In Australien und Neuseeland wurde er jedoch verboten und darf nicht in Nahrungsmittel gelangen.
Worauf achten bei PVAC?
Unsere Kollegen im Gesundheitscoaching werden oft gefragt, ob man versuchen sollten den Stoff zu meiden. Immerhin warnen zahlreiche Experten davor, dass wir heutzutage zu viel Mikroplastik in uns aufnehmen.
Unser Tipp: Grundsätzlich ist es so, dass es sicher nicht schadet, wenn Kunden darauf verzichten. Nicht, weil es eine Verschwörung gibt und die WHO eine gefährliche Wirkung vertuschen möchte. Es ist einfach nur so, dass wir in der heutigen Zeit auf vielen verschiedenen Wegen Kunststoffe in den Körper gelangen lassen. Daher ist es einfach besser so viel wie möglich davon zu vermeiden. Denn irgendwann könnte die Summe des Ganzen dazu führen, dass es eben doch nachteilige Wirkungen gibt. Wie so oft macht die Dosis das Gift.