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Mit welchen Kanalsanierung Kosten Eigentümer rechnen müssen

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Schadhafte Abwasserleitungen sind ein echtes Problem und können für Eigentümer schnell erhebliche Kosten verursachen. Eine solche Angelegenheit zu ignorieren, ist eine schlechte Idee, dann Grundwasserverschmutzungen können eine Ordnungswidrigkeit oder sogar eine Straftat darstellen. Dies gilt auch dann, wenn die Beschädigung nicht mutwillig verursacht wurde, sondern „nur“ eine Beschädigung zwar erkannt, aber nichts unternommen wurde, diese zu beseitigen. Zudem können Rattenbefall, Korrosion und Wurzelbewuchs zu weiteren erheblichen Folgeschäden führen, die den Wert Ihrer Immobilie rasch ruinieren können.

Instandhaltung der Kanalisation

Die Instandhaltung ihrer Kanalleitungen ist eine für Grundstückbesitzer gesetzlich vorgeschriebene Pflicht. Abhängig von der Satzung der jeweiligen Kommune ist, für welche Instandhaltungsarbeiten genau der Eigentümer ist: Dies kann bis zur Grenze des Grundstücks reichen oder aber bis zur Abzweigung vom Hauptkanal. Mit welchen Kanalsanierung Kosten Eigentümer rechnen müssen, hängt größtenteils vom Ausmaß des Schadens ab. Die Spanne der zu erwartenden Kosten bewegt sich in den meisten Fällen zwischen 1.000 Euro und 6.000 Euro, in manchen Fällen können die Kosten jedoch auch deutlich darüber hinausgehen.

Faktoren, welche die Kosten der Kanalsanierung bestimmt, sind die folgenden:

  • das Ausmaß und die Art der Beschädigung des Kanalrohres
  • die Art der Sanierung
  • die Länge des Rohres sowie die Anzahl der Abzweigungen
  • die Zugänglichkeit zur Sanierungsstelle
  • der vom Schaden betroffene Rohrdurchmesser

Nebenkosten beachten

Zudem fallen regelmäßig Nebenkosten abseits der eigentlichen Sanierungskosten an, so zum Beispiel eine Rohrinspektion mittels Kamera, um das Ausmaß des Schadens festzustellen oder eine vorausgehende Dichtheitsprüfung, falls ein Schaden noch nicht sicher feststellbar ist. Häufig ist auch eine intensive Rohrreinigung notwendig, um die Sanierungsarbeiten überhaupt zu ermöglichen. Bei einem vollständigen Austausch des Rohres kann dieser Maßnahme entfallen. Auch das Öffnen von Seitenästen und eine nachträgliche Dichtheitsprüfung mit der notwendigen Dokumentation führt zu Nebenkosten.

Verfahren zur Sanierung abwägen

Infrage kommen grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Sanierung der Kanalrohre:
Entweder, Sie lassen die beschädigten Rohre komplett ausgraben und erneuern, oder Sie lassen eine Sanierung mit dem Inliner-Verfahren oder Kurzlinern durchführen, was den Vorteil hat, dass bei diesen Verfahren keine Grabungsarbeiten stattfinden müssen. Dies bringt einen erheblichen Kostenvorteil mit sicher: Eine Sanierung mittels Inliner-Verfahren oder Kurzlinern ist mit einer Kostenersparnis von bis zu 50 % gegenüber dem vollständigen Ausgraben und Ersetzen der Rohre verbunden.

Prinzipiell ist es immer möglich, das Inliner-Verfahren zur Reduzierung der Kosten anwenden zu lassen. Allerdings kann der Schaden an den Rohren derart stark sein, dass dieses Verfahren zu aufwendig und langwierig wäre und deshalb ein vollständiger Ersatz der Rohre angezeigt ist. Ebenso ist das Inliner-Verfahren weniger geeignet bei sehr schwer zugänglichen Rohrstrecken. Ein Kompletttausch der Rohre bringt zudem den Vorteil, dass auf Sicht der nächsten 30 Jahren keine weiteren Schäden zu erwarten sein dürfte und ebenso für diesen Zeitraum keine Dichtheitsprüfung mehr erfolgen muss.

Grundwasserschäden vorbeugen

Eine weitere Gefahr, die Ihr Eigenheim aus Richtung der Kanalisation ausgesetzt ist, liegt nicht nur in beschädigten Kanalrohren, sondern auch im Grundwasser beziehungsweise speziell im Grundhochwasser. Nach langen Perioden anhaltenden Regens kommt es oft zu Hochwasserlagen in den umliegenden Flüssen und Bächen. Parallel steigt der unterirdische Grundwasserspielgel kontinuierlich an. Dieser Vorgang setzt sich auch dann noch fort, wenn der oberirdisch sichtbare Pegel der Flüsse und Bäche wieder zurückgeht.

Hochwasser führt dazu, dass sich die Fließrichtung des Grundwassers verändert: Es fließt nicht mehr zum nächsten Fluss hin, sondern strömt unterirdisch Richtung Land. Besonders, wenn Sie ein Eigenheim mit Keller besitzen, kann dieses Grundhochwasser erhebliche Schäden verursachen. Dabei kann nicht nur Ihr Keller in Mitleidenschaft gezogen werden, sondern über brüchige Abwasserleitungen kann das Wasser auch ins Gebäudeinnere vordringen. Im schlechtesten Fall kommt es zu einer Unterspülung der Bodenplatte, wodurch die Statik des Gebäudes beeinträchtigt wird. Ihr Eigenheim würde damit unbewohnbar.

Drainagewasser ableiten

Kommt es zu Grundwasserschäden auf Ihrem Grundstück und es sammelt sich Wasser, gilt es, dieses Drainagewasser abzuleiten. Das gelingt zum Beispiel mit einer Tauchpumpe, die mit einem Schwimmschalter versehen ist. Dieser kontrolliert das Ein- und Ausschalten der Pumpe. Prinzipiell gibt es verschiedene Möglichkeiten, wohin das Drainagewasser abgeleitet werden kann:

  • Die Versickerung ist derjenige Weg, der am häufigsten zur Ableitung infrage kommt und auch grundsätzlich vorgesehen. Das aus dem Keller abgepumpt Wasser wird also auf die Freifläche des Grundstücks gepumpt und von dort aus über die entsprechenden Versickerungskanäle abgeleitet.
  • Eine weitere Möglichkeit besteht in der Ableitung über einen Regenwasserkanal. Allerdings wird dies von immer mehr Kommunen aus Gründen des Hochwasserschutzes untersagt.
  • Die Ableitung über Flüsse dürfte nur in sehr seltenen Fällen möglich sein. Hier sollte zunächst eine Anfrage bei der zuständigen Behörde erfolgen, ob eine solche Ableitung gestattet ist, da diesbezüglich regionale Unterschiede bestehen.
  • Die Ableitung über einen Schmutzwasserkanal ist generell verboten. Niederschlagswasser ist nicht gleichzusetzen mit Schmutzwasser.
  • Die Ableitung des Drainagewassers über einen öffentlichen Kanal bedarf stets der Zustimmung der jeweiligen Behörde.

Tipps für die Instandhaltung und Rohrreinigung

Rohre leisten ihre wichtige Arbeit in Ihrem Eigenheim meistens vollkommen unbemerkt. Erst bei einer Störung wird oft deutlich bemerkbar, wie wichtig eine regelmäßige Wartung und Reinigung ist. Am wichtigsten ist dabei die präventive Reinigung: Kommt es erstmal zu einem Rohrbruch, ist das Malheur groß, deshalb will ein Eigentümer möglichst alles daran setzen, einen derartigen Schaden schon im Vorfeld abzuwenden.

Dazu sollte vor allem auf hochaggressive chemische Rohrreiniger verzichtet werden. Sie sind nicht nur umweltschädlich, sondern greifen auch das Material der Rohre an und verursachen oftmals mehr Schaden, als sie Nutzen erbringen. Untersuchungen zeigen, dass viele Abflüsse, die mit solchen Reinigern behandelt wurden, nicht vollständig sauber sind und es alsbald zu neuerlichen Verstopfungen kommt. Klassische Hausmittel können Verstopfungen auflösen, ohne die Rohre zu beschädigen: Infrage kommt eine Mischung aus Essig, Cola und Backpulver, die in den Abfluss gegeben wird, oder auch der altbekannte Pömpel.

Um Abflussrohrleitungen zu schonen und Verstopfungen zu vermeiden, sollte auch auf das Einleiten von Fett in den Abfluss verzichtet werden. Es empfiehl sich stattdessen die Entsorgung über den Hausmüll.

Regelmäßige Inspektionen

Ärgerliche und teure Rohrbrüche können auch durch regelmäßige Inspektionen vermieden werden. Sanitärfirmen können mittels einer Kamera Rohr- und Kanalinspektionen durchführen und somit etwaige Schäden erkennen, bevor ernsthafte Probleme auftreten, die regelmäßig mit hohen Kosten für Eigentümer verbunden sind. Diese Inspektionen werden mittels Kanalkameras durchgeführt und können bei Rohren mit einem Durchmesser ab etwa 7 cm eingesetzt werden.

Fazit

Mit welchen Kanalsanierung Kosten Eigentümer rechnen müssen, hängt vor allem vom Ausmaß der Beschädigung und der Art der Sanierung ab. Das Inliner-Verfahren bietet eine kostengünstige Alternative zu einem vollständigen Ausgraben und Ersetzen der Rohrleitung, ist jedoch nicht in allen Fällen geeignet. Nur ein Komplettersatz kann Beschädigungen auf Sicht von Jahrzehnten weitgehend ausschließen. Daneben sind Eigenheimbesitzer oder Vermieter auch durch Grundhochwasser gefährdet, welches nicht nur zur Überflutung des Kellers führen kann, sondern durch bereits brüchige Rohre auch ins Gebäudeinnere gelangen und dort erhebliche Schäden verursachen kann. Ein pfleglicher Umgang mit den Rohren und auch regelmäßige Inspektionen tragen dazu bei, derartige kostspielige Schäden zu verhindern-